Stiftskirche St. Johannis
Die Grundsteinlegung für das Gotteshaus auf dem Gebiet des Süpplingenburger Stammsitzes fand um 1130 statt. Gleichzeitig gründete Lothar ein Kollegiatstift (Klerikergemeinschaft unter der Leitung eines Probstes). Die Süpplingenburg war zu jener Zeit vermutlich eine Wasserburg. Nach seiner Kaiserkrönung entschied sich Lothar gegen die St. Johanniskirche als Grablege. Weitere hilfreiche Infos finden sich bei einem möglichen Besuch auf einer Tafel vor dem Gotteshaus.
Stiftskirche St. Johannis, Süpplingenburg, Quelle: Eigenes Foto.
Kaiserdom Königslutter
1135 entschied sich Kaiser Lothar für den Bau „seines“ Kaiserdoms in Lutter. Die Kanonissen mussten ihren angestammten Ort verlassen und ein Konvent reformierter Benediktinermönche zog stattdessen dort ein. Als der Kaiser 1137 starb, stand sicher noch nicht einmal der Ostbau. Man kann davon ausgehen, dass dieser Teil erst vier Jahre später, zur Zeit der Beisetzung Richenzas, fertig gestellt wurde. Hier vollzieht sich auch ein „Bruch“ in den Bauarbeiten, denn das Langhaus ist deutlich weniger aufwändig gestaltet. Sicher ist der imposante Dom mit den drei hoch aufragenden Turmspitzen noch immer sehr beeindruckend und war zu seiner Zeit (Mitte des 12. Jahrhunderts) das größte Bauwerk, zwischen Rhein und Elbe.1
Königslutter Dom: nordöstliche Ansicht mit Apsis, Quelle: Eigenes Foto.
Halberstadt: Dom und Liebfrauenkirche
Mit dem Bau am St. Stephanus und St. Sixtus wurde erst 1236 begonnen, d. h. bei dem Gotteshaus in meiner Geschichte handelt es sich um den ottonischen Vorgängerbau (Weihe 992). Die Domburg war ein befestigter Bischofssitz. Dabei handelte es sich nicht nur um ein Einzelgebäude, sondern um eine größere Anlage. Im 12. Jahrhundert umfasste die Domburg ein beachtliches Gebiet, das sich in west-/östliche Richtung auf ca. 600 m und in nord-/südliche Richtung auf 150 m erstreckte. Zur Zeit des von mir beschriebenen Reichstags gab es bereits eine Steinmauer als Befestigung. Als Haupttore sind das Tränketor und das Düstere Tor (spätere Bezeichnung) zu nennen. Innerhalb des Befestigungsringes fanden sich auch die Kurien des Dom- und Liebfrauenstiftes.
Die Domburg um 1000, Quelle: Friedrich Kunkel und Ulrich Mund.
Die Liebfrauenkirche wurde im Zuge der Erweiterung der Burg im Westen zu Beginn des 11. Jahrhunderts errichtet. Die Erweiterung zur noch heute vorhandenen viertürmigen romanischen Kirche fand um 1150 statt.2
Dom Halberstadt, Quelle: Halberstadt. Ein Portrait in Bildern.
Liebfrauenkirche in Halberstadt, Quelle: Eigenes Foto.
Burg Weinsberg
Die Burg wurde vermutlich um das Jahr 1000 herum gegründet. Urkundliche Nachweise finden sich erst wieder 1130, in Form der Erwähnung von Wolfram von Weinsberg. Höchstwahrscheinlich kam die Burg als Reichslehen in die Hände des Pfalzgrafen Gottfried von Calw. Dieser willigte ein, dass das Calwer Erbe nach seinem Tod an die Welfen gehen sollte, denn Welf VI. war mit Uta von Calw, der Tochter Gottfrieds, verheiratet. In der Hirsauer Chronik ist allerdings vermerkt, dass der Pfalzgraf Wolfram von Weinsberg beauftragte, die Burg dem Hirsauer Kloster zuzustellen. Wolfram, ein Anhänger der Staufer, war aber nicht in der Lage, sich gegen Welf durchzusetzen. Auch Adalbert von Calw, ein Vetter Utas, der Anspruch auf das Erbe erhob, musste sich dem Welfen (Welf zerstörte u. a. dessen Burg Löwenstein) geschlagen geben.3 Zumal der Kaiser zugunsten des Welfen in die Geschehnisse eingriff. Bei der Schlacht kurz vor Weihnachten 1140 änderten sich dann die Verhältnisse und die Burg fiel in staufischen Besitz.
Burg Weinsberg. Quelle: Stadt Weinsberg
1 Kaiserdom Königslutter – Geschichte und Restaurierung, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2008
2 Angaben Stadtarchivar Friedrich Kunkel, Halberstadt
3 Burg und Stadt Weinsberg 1977